Der Herr der (Ohr)Ringe

Beginnen wir mit einem Auszug aus dem Wildschweine- Jägerhandbuch zum Thema: Warum müssen Wildschweinen die Ohren eingeritzt werden? Tiere brauchen manchmal Markierungen, damit der Jäger den Wildbestand zählen kann, um Routen zu verfolgen und um das ökologische Gleichgewicht im Wald sicher zu stellen.  WAS? Den Tieren müssen die Ohren eingeritzt werden? Geht das nicht auch sanfter? Leider Nein. Wenn Wildschweine mit Bemalungen markiert werden Schuppern sie diese an Bäumen oder Büschen ab.  Ein Branding ist noch weniger angenehm und kann auch nicht so leicht aus einer gewissen Entfernung erkannt werden.  Was ist mit Ohrenmarken wie beispielsweise bei Kühen?  Auf gar keinen Fall! Andere Wildschweine erkennen die Ohrenmarken als Fremdkörper am Artgenossen und reißen diese aus, was zu wirklich unschönen Rissen am Ohr führt. 

Wie kommt es das sich Wildschweine gegenseitig Fremdkörper entfernen?  Sie können sich nicht selber putzen! Da die Köpfe zu klein sind, um sich am ganzen Körper zu reinigen, hat die Natur es so eingerichtet, dass sich Wildschweine gegenseitig abputzen. Dabei können sie auch Zecken oder sonstige Parasiten entfernen. Natürlich findet dann im Wald keine Orgie alla Wildschweinrudel putzt sich auf der Waldlichtung statt. Vielmehr putzen die Wildschweine nur die engsten Vertrauten, Rangfolge scheint hierbei auch eine wichtige Reihenfolge zu spielen.

Was für eine Freude für Winja, Emmelina und Conny die gerade leicht schmutzig (was nach Waldspaziergangen im Regen vorkommen soll) mit Schoki in die Waldhütte kommen. Wir putzen Schoki und Schoki putzt uns!  schallt die wunderbare Idee aus den Mündern der Kinder. Also alle ab auf das Sofa und nach kurzen gezielten Schnappen Schokis in Richtung der Ohrringe von Conny und Winja, wie auch nach dem Fingerring von Emmelina ist klar: Schoki ist der Herr der Ringe! Wer beim putzen mit ihm, einen oder mehrere Ringe an Ohr, Finger oder sonstwo hat lebt gefährlich. Hosenknöpfe erfahren bei Schokis Putzwerken auch immer besondere Aufmerksamkeit.

Schoki, Sitz!

Was bei Buddha wie die leichteste Übung aussieht ist für Schoki eine riesige Herausforderung! Damit meine ich jetzt nicht, dass Schoki im Schneidersitz Platz nehmen muss, aber einfach nur auf dem Hinterteil. Das ist für Schoki sehr schwer, da er nicht versteht WARUM er bei dem Kommando Sitz gleich zwei Aufträge ausführen soll. Nämlich WARTE und SITZ. Ich kann doch auch im Stehen warten denkt sich Schoki da sicherlich.

Schoki muss als Therapieschwein lernen auf, Kommando zu sitzen, nicht nur um zu warten! Auch wenn er jetzt noch wirklich alle Kriterien eines Minischweines erfüllt (er ist noch wirklich mini), wird auch er irgendwann heranwachsen und nicht mehr seinen Platz auf zwei zur Schale geformten Händen finden können (was jetzt schon etwas ungemütlich für ihn ist). Wenn er in seiner therapeutischen Tätigkeit auf einen Schüler mit z.B Angststörungen oder Übersensibilität trifft, ist es wichtig, dass er zeigen kann, dass er keine Bedrohung darstellt.  Im Sitzen signalisiert er dem Schüler, dass dieser keine unmittelbare Sorge haben muss, dass Schoki auf ihn zuläuft. In der therapeutischen Arbeit darf nichts unberücksichtigt bleiben!

Diese Aufgabe wurde von der AMPA als die Schwerste eingestuft eben WEIL das Minischwein nicht versteht, warum es sich hinsetzen soll.  Anscheinend haben die Meyers mit Schoki einen Glücksgriff getan (oder und umgekehrt) oder sie haben einfach nur verdammt gut mit ihm gearbeitet.

Schoki Komm II

Dass Schoki auf Schoki Komm reagiert, haben wir ja bereits festgestellt. Winja hat sich aber die Frage gestellt, ob Schoki wirklich auf seinen Namen hört. Also raus in den Wald und alles ausprobieren:

RUDOLF KOMM!

Schallt es da durch den Wald. Nichts rührt sich.

LUDWIG KOMM!

Immer noch nichts.

Als sich auch Ernst, Karl und Egon als ergebnislos herausstellen final: SCHOKI KOMM!

Und wie der Blitzt schießt er los und rennt auf Winja zu.  Da stellt sie die interessante Frage: Weiß Schoki das er Schoki ist?

Cogito ergo sum?!?!?!

cof