Schweine an der Leine

Während Winja mit Schoki auf dem Bürgersteig der Torstr. spazieren war, sprachen sie zwei Frauen auf ihn an. Ein Schwein an der Leine haben sie noch nie gesehen und wollten alles Mögliche von Winja wissen. Vor allem wollten sie wissen, warum Winja immer darauf achtet die Leine lang zu halten und viel herum varriiert, damit die Leine nie stramm ist. Hier ihre paraphrasierte Antwort: Schoki braucht das so. Zur Sicherheit für ihn und andere und um ihm doch seinen freien Willen zu lassen. Das kann man sicherlich so stehen lassen, bedarf aber vermutlich einiger Ausführungen: Schoki ist ein Fluchttier. Das bedeutet, wenn er vor z.B. Hund, Katze, Maus, Fahrrad oder einem grölenden Berlin Mitte Bewohner erschrickt, richtet sich sein Fluchtinstinkt in die dem Störfaktor entgegengesetzte Richtung. Da ist eine Leine zum Halten sehr praktisch für alle Beteiligten und als Mitglied bei der AMPA verpflichtet man sich, es auch genauso zu handhaben. Als Geschirr darf hier auch nur ein speziell für Schweine entwickeltes Geschirr verwendet werden, welches die besondere Anatomie des Schweines berücksichtigt und insbesondere Schokis empfindlichen Nacken schützt.

Dies alles gilt nicht nur für die Berliner Fußwege, sondern natürlich auch für sein Domizil im Wald. So braucht es die Leine, damit er nicht holter di polter auf eine Kuhwiese läuft (vor Kühen hat er auch Angst) oder auf einen frisch gedüngten Acker gelangt (Düngemittel haben eine toxische Wirkung, wenn sie in den Schweinemund kommen). Und warum muss die Leine immer kurz vor stramm sein? Schoki hat seinen freien Willen hin zulaufen, wohin er möchte. Paradoxer Weise gibt ihm die Leine genau dieses Gefühl, da er die Schnur als Wegweiser nutzt und instinktiv an ihr entlang läuft. Natürlich in Richtung des Halters. Und die lockere Leine? Damit er spürt, dass er sich frei bewegen kann. Wenn Schoki näher zum Halter kommen muss (z.B. weil ein Fahrrad heran prescht) ruft der Halter je nach Situation leise oder etwas Lauter „Schoki komm“ und weist Schoki mit kurzen Ziehimpulsen den Weg zum Halter. Dabei können ungeübte Augen vermuten das er dabei über den Boden gezogen werden könnte wie ein störrischer Hund, aber das geht schlicht nicht. Seine Physiognomie lässt nur das Laufen zu. Alles andere wäre Tierquälerei.

Zurück zu Winja und den beiden Frauen: Nachdem sie so viel Neues gelernt haben und auch erfuhren, dass Schoki ein registriertes Therapieschwein ist, durften beide unter viel Gelächter mit Schoki die Ghettofaust zum Abschied machen und es gibt zwei weitere Berliner(innen), die Schoki durch sein Dasein sehr glücklich gemacht hat. 🙂

Lehrer Sind Schweine… und gehören eingezäunt

Am Freitag ist es so weit! Schoki kommt zum richtigen Kennenlernen in die Schulklasse. Wie viel Neues da auf ihn einströmt, kann sich vermutlich jeder denken. Da gilt es, die ersten festen Routen zu konditionieren, Gesichter kennen zu lernen und natürlich auch den Klassenraum als weitere Homebase zu installieren. Dafür hat Schoki im Klassenraum sein eigenes Gehege bekommen, in dem er einen sicheren Raum hat. Oder Ist das eher für die Pädagogische Unterrichtshilfe (grüße an dich, Bettina) und die Lehrerin Conny gedacht? Sind sich die beiden darüber im Klaren, dass sie jetzt in einem Schweinegehege arbeiten? Wir werden es erfahren!

Missverständnis Schwein

Hier ein sehr schöner und lehrreicher Videotipp zum Thema Schweinehaltung im allgemeinen, viel Spaß damit 🙂

https://www.rbb-online.de/tierzuliebe/videos/missverstaendnis-schwein-tier-zu-liebe.html?fbclid=IwAR34h-itriwcK1L33M5oo0N4VNfmDHsE4wuqIFvONY805jErgmVFrdZKonY