Ich will Spass, ich geb Gas

Schoki hat Bock auf Schule! Morgens steht er schon mit dem Schwänzchen wedelnd vor der Haustür, manchmal schon mit in der Nähe platzierter Leine. Unten auf dem Hof zieht er in Richtung des Autos und schaut auf der Fahrt genau, was um ihn herum geschieht. Natürlich nur, falls er nicht wieder eingeschlafen ist. Wir vermuten er lernt den Weg auswendig. 

Kaum angekommen stürmt er an der Leine Richtung Schule und kommt erst nach 3 gedrehten Runden des freudvollen Grunzens wieder zu sich. Um dem Strom der Menschen auf den Treppen zu entgehen, lässt er sich bis in seinen Klassenraum tragen und begrüßt jeden morgen immer den gleichen Schüler als Erstes.

Das Bild

Jedes Jahr kommt sie wieder: Die Schulfotografin! 

Und als Schokis Klasse an der Reihe war, kriegte sie sich nicht wieder ein. „Ick hab heute morgen nen Cappuccino jebracht bekommen, dachte der Tach kann nich besser werden, wa? Kann er doch!“ Entfuhr es dem Mund der Fotografin.

Sogleich insistierte Sie ein paar Porträt Bilder mit Schoki und Conny machen zu dürfen, sowas bekomme man schließlich nicht jeden Tag vor die Linse.

Beglückt von Schokis Fotogenität wollte sie nur noch wissen ob es normal für Schweine ist, bei so viel Gewusel so entspannt zu bleiben. Für Therapieschwein Schoki lautet die Antwort ganz klar JA.

Übrigens hat die Klasse darauf bestanden, dass Schoki mit auf das Klassenportrait kommt.  

Schwein zieht an

Morgens im Schultreppenhaus. Niemand ist da, nur Connys Sohlen und Schokis Pfoten klatschen auf die Stufen. Da kommt ihnen ein Schüler hinterher gelaufen und sagt: „Das Schwein ist aber süß“ und Conny freute sich, da dieser Schüler noch nie ein Wort zu ihr gesagt hatte. Es ist ein betreuungsintensiver Schüler aus einer Klassen mit … mehreren betreuungsintensiven Kindern.

Und speziell dieser spricht so gut wie nicht und bewegt sich ungern abseits konditionierter Routen. In diesem Fall begleitete er Schoki in seinen Klassenraum und schwatzte ein wenig mit Conny über das Schwein. 

Die Lehrerin des Jungen meldete später zurück, dass der Junge an diesem Morgen auffällig entspannt in den Schultag startete und ob wir das nicht jeden Tag machen könnten.

Und das beste: An einem der folgenden Tagen hatte dieser Schüler eine Aufgabe zu erledigen, für die Ruhe wichtig ist. Was in seiner Klasse ja so eine Sache ist. Also fragte seine Lehrerin, die an diesem Tag allein im Unterricht war, kurzerhand bei Conny, ob der Schüler bei Ihr für 90 Minuten rein könnte um zu arbeiten. Sie wäre begeistert wenn er wenigstens ein paar Aufgaben anschauen würde. Kaum war sie wieder raus machte sich der Schüler an die Arbeit und hatte nach etwa 15 Minuten alle Aufgaben erledigt. Frau Meyer, darf ich mit Schoki spielen? Jaaaa klar 🙂

Als die nächste Stunde anfing waren die Schüler doch mal neugierig: Warum war der Schüler bei uns? War voll ok, aber nur mal so aus Neugier… 

„Naja, er geht halt zum Arbeiten außerhalb seiner Klasse in keinen anderen Raum als unseren.“ Erklärte Conny und die Schüler meinten, dass sie das voll verstehen können, ist halt die beste Klasse 😀