Der vergessene Absatz aus Gullivers Reisen in Brobdingnang

…schon mickrig klein fühlte sich Gulliver, umgeben von all den riesigen Tieren. Er musste seinen Weg fortsetzen, doch zwischen ihm und dem warmen Haus liefen 15 ausgewachsene Wildschweine umher oder standen und quiekten in kleinen Grüppchen (natürlich mit AHA, es gab ja Schweinepest) zusammen. Gulliver wollte nicht, denn ein Riesenwildschwein war in etwa so groß wie ein Haus mit Giebeldach.  Aber was drang da für ein wohliger Duft in seine Nüstern! In dem Haus wurde offenbar gekocht und  jetzt gab es für Gulliver kein Halten mehr. ESSEN ESSEN ESSEN rufend rannte er zwischen den Schweinen los und kam hungrig und glücklich beim Haus an.

Ersetzen wir die Schweine mit Menschen, Gulliver mit Schoki an der Leine und das Haus durch Bernd der mit einer Gurke wedelnd voran geht und das ESSEN-ESSEN-rufen durch Quieken und Schokis nächste CHALLENGE ist bestanden!  Wie am Beispiel Gullivers zu erkennen, ist es für Schoki unter Umständen sehr beängstigend durch große Ansammlungen von Menschen zu laufen. Doch da er es nun beherrscht, dass er sich bemerkbar machen muss, wenn er durch Gruppen läuft (die in Schulen ja bei Zeiten vorkommen sollen), ist das Ziel erreicht. Still one challenge left!

Mr. Wilson auf der Märchenwiese?

Vor dem Mittagessen bekommt Schoki immer eine Aufgabe gestellt: Er bekommt einen Futterball, in dem eine Karotte liegt. Um daran zu kommen, muss der Ball gedreht, geschoben, gerollt werden. Wie ein Jäger streunert er um den Ball, wohl wissend was drin ist, aber keine Ahnung wie er heran kommen soll! Das Beste was Schoki bislang einfiel, war Conny und Bernd druckvoll anzuquieken. Jetzt, nach etwa 2 Monaten hat Schoki nun eine neue Strategie entwickelt: Er quiekt anstatt Bernd und Conny nun den Ball schimpfend an! Dabei stupst er immer wieder mit dem Rüssel gegen den Ball und bringt ihn so immer wieder in neue Positionen, in welcher der Ball seine leckeren Belohnungen frei gibt. Ob Schoki jetzt eine Beziehung zu dem Ball aufbauen wird wie Tom Hanks in „Cast away“ zu Mr. Wilson, wird genau beobachtet!

Vorurteile I

Schweine Stinken!

Ja, es gibt diesen einen Fall in dem das so wirkt: Wenn mehrere Schweine in einem Stall untergebracht sind, wo sie ihr Geschäft an der gleichen Stelle verrichten von der sie auch ihr Essen bekommen, stinkt das NATÜRLICH! Aber, kein freies Schwein kackt wo es frisst oder schläft neben seinem Kot. Niemals! Schoki selber hat nur einen einzigen Platz, wo er sein Geschäft verrichtet und dies kommt auch noch direkt in den Trockenkomposteimer. Nicht einmal die aberwitzigen Eichhörnchen merken etwas davon.

Des weiteren sorgt bei anderen Tieren stets das Unterfell für Gerüche. Aber da Schoki so etwas nicht hat, riechen seine Haare immer wie ein Morgen im Frühling. Im Wald. Wenn einem also ein schöner Geruch einmal ein Lächeln ins Gesicht zaubert, könnte es sein, dass gerade ein Schwein vorbei gelaufen ist :).

Ach halt, das macht ja gar keinen Sinn, denn SCHWEINE RIECHEN NICHT! Überhaupt nicht!

Die Sammel – Leidenschaft des Schoki

Was für ein Abend auf der Märchenwiese, dem Blockhüttendomizil, das die Meyers sich mit Schoki teilen.

Kaum wurde von den Meyers der Grill angeworfen und mit Leckereien wie Würstchen, Knoblauchbrot, Aubergine und gefüllten Pilzen belegt, da knackte es schon im Unterholz und zwei Gestalten kommen näher. Es sind die beiden Jäger, die einfach ihren gut geschulten Nasen folgten und sich über einen feinen Abendsnack freuen. Sie hatten sogar das eine oder andere aus dem Wald mitgebracht und so wurde es ohne Regen aber mit AHA eine recht fröhliche Angelegenheit.

Am nächsten Morgen ist Schoki als Erster wach und will dringend raus an die Luft. Da eh gelüftet werden muss, werden also Fenster und die Tür geöffnet und Schoki rennt raus. Conny folgt, um nach Schoki zu sehen und der guckt sie bereits mit voll gestopften Backen an. Da stecken all die Grillsachen die abends zuvor ihren Weg nicht in den Magen oder trotz nächtlichem Aufräumen in den Müll fanden sondern auf dem Boden nur auf Schoki warteten. Voll gefressen geht Schoki wieder in das Haus und blickt erbärmlich drein. Er gibt fortwährend ein hohes Grunzen von sich, kneift den Schwanz ein und steht vor dem entfachten Ofen. Schnell ist klar was ihn bedrückt: Bauchweh!

Was ist da das Beste Heilmittel? Das gleiche wie bei Menschenkindern! Auf dem Bauch eines lieben Menschen liegen und leiden bis es vorbei ist. So lag Schoki dann den ganzen Tag auf Emmelinas Bauch vor dem Ofen, bis der Stoffwechsel seine Arbeit getan hatte und Schoki dann am Nachmittag zwei riesige Fladen produzierte. Kaum damit fertig kam er wieder rein mit fröhlichem Grunzen und Schwanzwedeln. Alles wieder gut! Ob Schoki sich als kluges Schwein merken kann, dass Überfressen zu Bauchweh führen kann? Hoffentlich finden wir das nicht zu schnell heraus!

Tischlein deck dich! (Rüsseln II)

Und, klingelt was? Das Märchen mit dem Knüppel aus dem Sack und dem selbstdeckenden Tischlein? Der Knüppel findet hier keinen Platz, aber das Tischlein. zumindest Schokis Ansicht nach. Schweine rüsseln nach dem Trinken am Bauch der Muttersau, um die Milchproduktion anzuregen und nach der Hauptmahlzeit noch einen kleinen Nachtisch hinterher zu bekommen. Fleißig rüsselt Schoki also nach jeder Mahlzeit für ca. 15 Minuten an einem Meyerchen herum und rennt danach jedes mal zu seinem Napf, in der Hoffnung dass das Rüsseln ihm etwas beschert hat. Fehlanzeige. Nichts hat sich gedeckt. Schoki tapst wieder zurück und genießt die Ofenwärme bis zum nächsten Abenteuer.

Dusche gefällig?

Da haben sich zwei gefunden! Stets treffen sie sich und wandern gemeinsam umher. Dreck und Schoki, manchmal fast unzertrennliche Freunde, haben in der Holzhütte allerdings keine Chance. Und um dieBeiden zügig von einander zu trennen, greift Winja auf eine „neue“ Technik zurück, die schneller geht als Baden: Duschen! Baden kann Schoki ja, findet es aber alles andere als angenehm. Schwimmen mag er nicht (Wasser ist ja nicht unbedingt das Element eines Minischweines) und das Eingeseift-werden ist für ihn etwas Fürchterliches (na, erkennt jemand Parallelen zu Kindern?).

Unter der Dusche kam dann für ihn die Offenbarung! „JAAA ich bin ein Warmduscher“ quiekte er da in Schweinesprache und ließ sich genussvoll von Winja abduschen. Besonders am Bauch hatte er so viel Freude das er sich gar nicht mehr einkriegte und sich sogar auf den Rücken legte um vollends mit dem warmen Nass überschüttet zu werden. Das Eingeseift-werden findet er aber immer noch doof.

Und nach der Dusche heißt gleich wieder, ab vor’s Feuer.

Der Herr der (Ohr)Ringe

Beginnen wir mit einem Auszug aus dem Wildschweine- Jägerhandbuch zum Thema: Warum müssen Wildschweinen die Ohren eingeritzt werden? Tiere brauchen manchmal Markierungen, damit der Jäger den Wildbestand zählen kann, um Routen zu verfolgen und um das ökologische Gleichgewicht im Wald sicher zu stellen.  WAS? Den Tieren müssen die Ohren eingeritzt werden? Geht das nicht auch sanfter? Leider Nein. Wenn Wildschweine mit Bemalungen markiert werden Schuppern sie diese an Bäumen oder Büschen ab.  Ein Branding ist noch weniger angenehm und kann auch nicht so leicht aus einer gewissen Entfernung erkannt werden.  Was ist mit Ohrenmarken wie beispielsweise bei Kühen?  Auf gar keinen Fall! Andere Wildschweine erkennen die Ohrenmarken als Fremdkörper am Artgenossen und reißen diese aus, was zu wirklich unschönen Rissen am Ohr führt. 

Wie kommt es das sich Wildschweine gegenseitig Fremdkörper entfernen?  Sie können sich nicht selber putzen! Da die Köpfe zu klein sind, um sich am ganzen Körper zu reinigen, hat die Natur es so eingerichtet, dass sich Wildschweine gegenseitig abputzen. Dabei können sie auch Zecken oder sonstige Parasiten entfernen. Natürlich findet dann im Wald keine Orgie alla Wildschweinrudel putzt sich auf der Waldlichtung statt. Vielmehr putzen die Wildschweine nur die engsten Vertrauten, Rangfolge scheint hierbei auch eine wichtige Reihenfolge zu spielen.

Was für eine Freude für Winja, Emmelina und Conny die gerade leicht schmutzig (was nach Waldspaziergangen im Regen vorkommen soll) mit Schoki in die Waldhütte kommen. Wir putzen Schoki und Schoki putzt uns!  schallt die wunderbare Idee aus den Mündern der Kinder. Also alle ab auf das Sofa und nach kurzen gezielten Schnappen Schokis in Richtung der Ohrringe von Conny und Winja, wie auch nach dem Fingerring von Emmelina ist klar: Schoki ist der Herr der Ringe! Wer beim putzen mit ihm, einen oder mehrere Ringe an Ohr, Finger oder sonstwo hat lebt gefährlich. Hosenknöpfe erfahren bei Schokis Putzwerken auch immer besondere Aufmerksamkeit.

Schoki, Sitz!

Was bei Buddha wie die leichteste Übung aussieht ist für Schoki eine riesige Herausforderung! Damit meine ich jetzt nicht, dass Schoki im Schneidersitz Platz nehmen muss, aber einfach nur auf dem Hinterteil. Das ist für Schoki sehr schwer, da er nicht versteht WARUM er bei dem Kommando Sitz gleich zwei Aufträge ausführen soll. Nämlich WARTE und SITZ. Ich kann doch auch im Stehen warten denkt sich Schoki da sicherlich.

Schoki muss als Therapieschwein lernen auf, Kommando zu sitzen, nicht nur um zu warten! Auch wenn er jetzt noch wirklich alle Kriterien eines Minischweines erfüllt (er ist noch wirklich mini), wird auch er irgendwann heranwachsen und nicht mehr seinen Platz auf zwei zur Schale geformten Händen finden können (was jetzt schon etwas ungemütlich für ihn ist). Wenn er in seiner therapeutischen Tätigkeit auf einen Schüler mit z.B Angststörungen oder Übersensibilität trifft, ist es wichtig, dass er zeigen kann, dass er keine Bedrohung darstellt.  Im Sitzen signalisiert er dem Schüler, dass dieser keine unmittelbare Sorge haben muss, dass Schoki auf ihn zuläuft. In der therapeutischen Arbeit darf nichts unberücksichtigt bleiben!

Diese Aufgabe wurde von der AMPA als die Schwerste eingestuft eben WEIL das Minischwein nicht versteht, warum es sich hinsetzen soll.  Anscheinend haben die Meyers mit Schoki einen Glücksgriff getan (oder und umgekehrt) oder sie haben einfach nur verdammt gut mit ihm gearbeitet.

Schoki Komm II

Dass Schoki auf Schoki Komm reagiert, haben wir ja bereits festgestellt. Winja hat sich aber die Frage gestellt, ob Schoki wirklich auf seinen Namen hört. Also raus in den Wald und alles ausprobieren:

RUDOLF KOMM!

Schallt es da durch den Wald. Nichts rührt sich.

LUDWIG KOMM!

Immer noch nichts.

Als sich auch Ernst, Karl und Egon als ergebnislos herausstellen final: SCHOKI KOMM!

Und wie der Blitzt schießt er los und rennt auf Winja zu.  Da stellt sie die interessante Frage: Weiß Schoki das er Schoki ist?

Cogito ergo sum?!?!?!

cof

Die Geschichte vom Fischer und seiner Fr – seinem Netz

Es war einmal ein Fischer, der hieß Sven der Schreckliche. Weil er so schrecklich schreckhaft war. Sven d. S. fuhr nur allein auf seinem Kutter hinaus und warf seine Netze. Das war so seit er Johann den Maat vor Schreck über Deck geschubst hatte. Johann wollte zur Mittagszeit das Erste Moin sagen, da war es passiert. Als er dann auch noch anfing vor Schreck, denn er erschreckte sich auch bei jedem Knacksen und Knarzen, seine Netze ungebunden ins Wasser zu werfen, war er die bald alle los und schrecklich pleite. Er sitzt seither in der Hafenbar, jammert und berichtet jedem den es interessiert oder nicht vor Schreck von seinen verlorenen Netzen. Und weil diese schrecklichen Netze vielen Fischen und Kleinstlebewesen ein Ende bereiteten wurden sie Geisternetze genannt.

*********BREAKING NEWS***********

*******SCHOKI IST OFFIZIELL******

Eben kam die Meldung rein, dass Schoki nun ein vom Brandenburger Veterinäramt offiziell anerkanntes Minischwein ist, welches nun auch in die Schule darf!!!

Nachdem sich Schokis Anmeldung in Berlin als etwas erwies das sich nach Entwicklungshilfe geben anfühlte, kam der Tipp, dass die Brandenburger Veterinärämtler sehr erfahren, auch im Bereich „Wildtiere“ sind. Da sich Schokis Zweitwohnsitz in einer Brandenburger Waldhütte befindet, die zufällig auch der Zweitwohnsitz der Meyers ist, war das alles kein Problem! Brandenburger sein ist besser für das Schwein 😉

Frau Meyer, sind sie noch da?

Grade noch war Conny von der erfreulichen Mail des Brandenburger Vet. Amtes abgelenkt, da meldet sich der erste Schüler morgens 8.00 im Onlineunterricht zu Wort.

Frau Meyer, warum ist

Gleich zwei?

Und gerade als sich auch alle anderen Schüler gespannt mit einschalten und Conny die Antwort geben wollen, kommt Schoki freudig schwanzwedelnd herangelaufen und begrüßt alle mit einem Grunzen und etwas das als Kameraschnauzenkuss bezeichnet werden kann. Auf jeden Fall ist er auch ein Kameraschwein! Wann immer Onlineunterricht statt findet, sitzt er bei Conny und beobachtet alles oder rennt freudig umher, wenn Diskussionen oder auch Vorträge am Laufen sind. Und die Schüler schaffen es wunderbar sich dabei zu konzentrieren. Später allerdings hat die versammelte, rumpelnde und pumpelnde Meyerhorde so viel Lärm im Haushalt gemacht, dass ein Schüler seinen Lautsprecher auf stumm gestellt hat. Ob er immer noch da sitzt und wartet, dass der Kurs weiter geht, weiß man nicht, denn

Conny geht mit Schoki AN DER LEINE Spazieren!

Wie geil ist das denn! Weil Schoki (wie hin und wieder erwähnt) ein Wildschwein ist hat er ausgezeichnete Instinkte und Reflexe. Einer ist, dass er bei unerwarteten Berührungen zuckt und seinem Fluchtinstinkt folgend weg rennen möchte. Eine Leine ist Für Schoki nicht immer im Sichtfeld und daher irritierend für ihn. Über die Leine laufen ist aber kein Problem für ihn. Mit viel Geduld und Liebe und dem einen oder anderen Leckerli hat er sich nun aber daran gewöhnt. Fast baff waren die Meyers über die Reaktion der AMPA, die vor Lob gar nicht mehr an sich halten konnten. Wir fragen uns ob da irgend jemand auf Schokis Challenges Wetten abschließt 🙂

Stichwort abschließt, hier nun

Die Geschichte vom Fischer seinem Netz II

Auf diesem oder auch einem anderen Weg erfuhren auch die Gründer von

bracenet.net

von den Geisternetzen und ihre Idee dazu ist großartig! Sie bergen die Geisternetze und stellen aus ihnen hervorragende Leinen her und noch mehr. Alle gewinnen! Die Tiere unter Wasser sind sicherer und die über der Erde durch die Leine auch :).

Sch Neeee

Schnee. Vielbesungene Seltenheit des Berliner Großstadtraumes. Überall blieben die Menschen, groß und klein, mit offenen Mündern, heraus gestreckter Zunge und zugekniffenen Augen stehen, um den Moment des ersten und seltenen Schnees zu begrüßen. Und Schoki? Manch einer sagt ja, Schweine sind Menschen so ähnlich, da muss Schnee ja der HIT sein. Neeee! Schoki war irritiert von dem weißen Zeug auf dem Boden und lief verwirrt hin und her. Dann schaute er, dicht an Conny stehend, in Richtung der Tür, zur Hütte mit Ofen. Und schnell wieder rein in die warme Stube.

Was hat Schoki nicht gefallen? Klar! Kalte Füße!  Schokis Füße bestehen aus 4 Fingern die unter der Haut mit Speck gepolstert sind. Zeigefinger und kleiner Finger sind zart und stehen nach hinten. Mittelfinger und Ringfinger stehen hingegen nach vorne ab und sind etwas besser gepolstert. Hier wird im Fachjargon sogar von einem Huf geredet. Wer das mit seiner Hand nachstellt, bemerkt die in der Hand entstandene Kuhle. Genau dort ist es Schoki im Schnee natürlich zu kalt. Wäre es uns auch (außer Bernd). Aber die Kuhle hat auch was für sich: Fußmassagespot für Schoki, am liebsten vor dem Ofen! 

Auszug aus einem Forum für Schweinefreunde:

A: Ich möchte das mein Hausschwein mit auf das Sofa kommt. Hat jemand einen Tipp? Lieber Treppe oder Rampe bauen?

J: Ich habe meinem Asterix eine kleine Holztreppe gebaut. Er kommt leider nur bis zur ersten Stufe.

….

Das gelesen, konnte Conny natürlich nicht anders als sich auch gleich zu überlegen wie man so eine Schweinetreppe bauen kann. Schnell Papier und Stift gegriffen, aufs Sofa geschwungen und losgezeichnet. Drei mal kurz mit flacher Hand auf das Sofa klopfend, als Schoki vorbei läuft und nach einem kurzen und beherzten Schweinesprung konnte Conny Schoki neben sich auf dem Sofa begrüßen. Anscheinend hat niemand Schoki gesagt, dass Minischweine es meistens sehr schwer haben auf ein Sofa zu kommen und so ist er einfach gehüpft. Die Zeichnung war trotzdem schön 🙂  Aber im Ernst: Schweine sind an sich hervorragende Springer, nur meistens zu fett gefüttert, um ihre Muskulatur ausspielen zu können.  

Konditionieren von Tieren – Und was sich reimt ist wahr.

Vom ersten Tag an als Schoki bei den Meyers eingezogen ist (heißt er eigentlich Schoki Meyer?) wurde ihm beigebracht, auf das Kommando „Komm“ zu Conny zu rennen. Anfangs wurde mit kleinen Belohnungen gearbeitet, später dann reichte die Freude etwas „wie gefordert“ erfüllt zu haben und schließlich reagiert Schoki ohne weiteres Nachdenken auf „Komm“ und rennt zu Conny. 

MEGA!

Das muss fest sitzen, damit er schnell aus für ihn gerfährlichen Situationen geholt werden kann. Sei dies im Wald, auf dem Bürgersteig oder im Klassenzimmer. Ach ja, auch hier wieder große Freude von der AMPA, die Challenge wurde mit Videobeweis bestanden! Und das sogar im Schnee!

Treffen sich zwei Jäger

Brandenburg. Es ist Nacht und der Wald tief. Leicht wolkenverhangenes Mondlicht dringt durch die kahlen Zweige auf die von einer Feuertonne erhellte Lichtung. Um die Feuertonne stehen zwei Jäger und lassen sich Gesellschaft von den Meyers leisten. Worum mag es gehen? Natürlich um den zur Zeit kursierenden Virus: Die Schweinepest! Diese ist in jedem der zwei möglichen Verläufe lebensgefährlich für Ferkel und natürlich auch Minischweine.  Um der Schweinepest gerüstet entgegen zu treten desinfizieren sich die Meyers sogar die Schuhe und Füße nachdem sie in Territorien unterwegs waren in denen Schweine leben. Im Wald sind das natürlich Wildschweine und als Experten für diese sind die Jäger genau die richtigen Ansprechpartner für Schoki.  „Auf Buchenholzteer fahren sie voll ab.“ gab es da zum Beispiel zu lernen (was auch immer Buchenholzteer ist) und das ein mit Nägeln gespickter Kratzbaum ein Traum für Schoki sein soll. Das hat Conny auch gleich gezimmert, allerdings in Ermangelung von Nägeln auf Borsten zurück gegriffen. Schoki liebt es! Genauso wie sein Stück Birkenrinde (Buche war aus), welches er nun genüsslich vor dem Ofen zerknabbert.

Aber Moment! Gehen wir einen Schritt zurück: Wie können Wildschweinexperten die richtigen Ansprechpartner für ein MINISCHWEIN sein? Wer es genau wissen möchte, darf gerne dieses kurz und knackige pdf knuspern.

Weidmannsheil!

Wie der kleine Prinz auf dem Mond das Schwein traf

Ok, Ok, in der Geschichte von Saint-Exupéry war es ein Fuchs, aber das ist hier nicht der Punkt. Wichtig ist, dass sich der kleine Prinz dem Tier auf dem Mond immer nur ein kleines Stückchen genähert hat, damit es seine Nähe zulässt. So erging es also auch zwei Kindern von 11 Jahren und Schoki. Beide haben Schoki über 4 Tage hinweg langsam kennen gelernt, sind mit ihm an der Leine gelaufen und durften ihm Snacks geben. Natürlich war Conny immer mit dabei, anfangs etwas näher, später dann etwas weiter weg. Nach 4 Tagen gab es für Schoki für Momente nichts Schöneres, als mit den beiden Kinder vor dem Ofen zu schmusen. Aber seht selbst:

ERFOLG! Schoki hat die zweite schwere Prüfung für das Therapieschwein Dasein gemeistert. Wenn er sich nicht von familienfremden Menschen berühren lassen würde, hätte dieses das Ende seiner Laufbahn im therapeutischen Bereich bedeutet. 

Ganz schön anstrengend so eine Ausbildung!

Das BESTE Weihnachtsgeschenk

Kein cooler move!

So oder so ähnlich müssten Schokis Gedanken ausgesehen haben, als er kastriert wurde. Oder was denkt man da? Sicher nix Schönes. Nun ist dieser Eingriff bei einem Therapieschwein sehr wichtig, einerseits um Schoki vor unangenehmen und leider häufig auftretenden Geschlechtskrankheiten zu schützen, wie auch um seine Gedanken bei Zeiten von der Fortpflanzung weg, hin zur Therapie zu lenken. Immer wieder werden wir danach gefragt und deshalb wollen wir es heute einmal beantworten:

Was genau macht eigentlich ein Therapieschwein?

rpt

Dazu hier zwei Beispiele aus den Arbeitsfeldern Asperger Autismus und Mutismus. Minischweine sind aufgrund ihrer ausgeglichenen Persönlichkeit perfekt für die Arbeit mit Aspergern. Viele autistische Kinder haben auf Grund ihres speziellen Verhaltens bereits negative Erfahrungen mit Hunden gemacht, sind aber gegenüber Schweinen komplett offen. Durch ihren extrem ruhigen Charakter schaffen Schweine es, aggressives Verhalten von autistischen Schülern ins Gegenteil umzukehren. Hinzu kommt, dass viele Autisten sich keine Gesichter oder Namen von Menschen merken, von Tieren aber bereits nach kürzester jedes Detail behalten und auch wiedergeben können. Erfahrungsgemäß fangen sogar Mutisten an zu sprechen, wenn die Sprache zum Tier geht. Autisten beginnen also dank tiergestützter Pädagogik zu sprechen und lernen ihre Aggressionen zu kontrollieren. Wichtige Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft. 

Kein cooler move!

Kommen wir zurück zur Kastration: Diese hinterliess ein Narbe die sich nach einiger Zeit entzündet hat. Nix Seltenes oder Unvorhersehbares. Unvorhersehbar war allerdings, dass es im gesamten ABC Bereich Berlins (40km Radius um die Stadt) keinen Tierarzt gab, der im Fachbereich Minischwein eine Ausbildung hat.  Da Schoki und die Familie Meyer aus unterschiedlichsten Gründen sehr vertraut mit dem Meistern unerwarteter Situationen und Online Trainings sind, musste also zügig Schokis Tierarzt vom Züchter (der 250 km entfernt ist) ans Telefon. Conny wurde zum ferngelenkten Roboterarm des Arztes und Bernd, der seine Kindheit in Mitten eines Schweinehofes verbrachte und es so nichts gibt, was er an einem Schwein nicht schon mal gesehen hatte, führten alle notwendigen Schritte fern dirigiert an Schoki durch. Die Fäden wurden gezogen und die Wunde regelmäßig versorgt , denn die Suche nach einem Tierarzt mit Schweineader zog sich. Glücklicherweise zeigte die Meyersche Behandlungskompetenz Früchte und die Entzündung verringerte sich. Da ringt Connys Handy und eine befreundete Pferdewirtin aus dem Brandenburgischen ruft an. Sie habe von der Schweinearztmisere gehört und einen brandheißen Tipp für einen Tierarzt mit Plan in ihrer Umgebung. Sofort machten sich Schoki und die Meyers auf, ihn zu besuchen und siehe da, er ist selber Minischwein Halter! Viele gute Tips und Infos später (Die Meyers haben die Entzündung fertig behandelt und es muss nix mehr gemacht werden) fahren alle glücklich nach Hause. Denn das schönste Weihnachtsgeschenk ist es zu wissen, dass es im Notfall Hilfe für Schoki in der Nähe gibt.

Cooler move.

In diesem Sinne Wünschen wir euch allen: Gesunde und gechillte Weihnachten!

American Mini Pig Assosiation (ampa) ist stolz! Die erste Homeshooling Aufgabe wurde bewältigt

Im Rahmen seines Studiums zum Therapieschwein muss Schoki auch Hausaufgaben erfüllen. Eine davon ist es, eine Treppe hinauf und oder hinunter zu laufen. Für ein kleines Schwein bedeutet das viel Überwindung, Mut und Vertrauen in sich selbst. Er muss für eine solche Aufgabe Erfolge kennen. Wie soll man sagen, er hat sich sein Gewinnertreppchen selber gesucht! In einem Spandauer Schulgebäude lief er einen Treppenblock begeistert auf und ab, immer zwischen Conny und Winja hin und her. Der Amerikanische Trainer war so begeistert das es Applaus für Schoki gab, sowas machen Minischweine eigentlich erst wenn sie etwa ein Jahr alt sind, wenn überhaupt. Es ist schön Glücksgefühle über den großen Teich senden zu können!

Mensch isst mit Geschirr, Schwein läuft mit Geschirr

Kratzt es? Reibt es? Soll das so? Nachdem sich Schoki anfangs an sein neues Geschirr gewöhnt hat ist er nun stets auf der Suche danach, wenn er es nicht trägt oder weiß wo es ist, um daran zu knabbern. Er hat es ganz offensichtlich als „meine Kleidung“ erkannt. Bei dem bunten Geschirr kommt glatt die Frage auf ob Schoki Farben auseinander halten kann. Die nächste homeschooling Hausaufgabe kann nun angegangen werden.

So haben wir das mit „Rollenspielen“ nicht gemeint

Um die kognitiven Fähigkeiten Schokis zu schulen, gehört das tägliche Suchen nach versteckten Leckerlies zum Routineprogramm. Natürlich merkt er sich alle Verstecke und daher ist stete Kreativität beim Verstecke ersinnen gefragt. Aber auch Schoki Holmes lässt sich bei kreativen Sucheinfällen nicht lumpen.  So hat er jüngst den Teppich im Wohnzimmer mit seiner Schnauze zusammen gerollt und, nachdem er nix gefunden hat, wieder ausgerollt. Auf das Versteck ist vorher noch keiner gekommen!

Schwein, mach mal den Ofen an! Grunz Grunz

Es war interessant zu beobachten, welche Ecken und Plätzchen sich Schoki als Lieblingsplätze aussucht. Dazu gehört natürlich jeder Raum der sich zwischen Connys Füssen befindet, der Platz vor dem Kühlschrank, sein Schlafplatz. But there is a new gun in town: Der Ofen! Gerade jetzt wo es winterlich kalt wird und Schoki manchmal auffällt, dass er kein all zu langes Fell hat, braucht er besonders viel Wärme. Die bekommt er natürlich immer und fast jederzeit bei den Meyers, aber nun gibt es ja das neue „Lieblingsplätzchen“. Er räkelt sich vor dem (nicht offenen) Feuer, grunzt leise und zufrieden vor sich hin und manchmal, ja manchmal darf auch einer dazu kommen, um mit zu kuscheln und zu streicheln. Disklaimer: Für ein Minischwein ist ein Ofen im Winter kein muss, entspannt das Tier aber ungemein. 🙂

Putzerfische sind bekannt, aber ein Putzerschwein???

Man kann sich vorstellen: Mutter, Vater, drei Kinder und jede Menge Action hinterlassen Spuren im Haus. Keine sauberen Spuren. Eine Fachkraft unterstützt die Meyers 1x wöchentlich beim Saubermachen und hat unerwartet Unterstützung bekommen! Schoki findet das Putzen hoch interessant, läuft immer mit der Fachkraft herum und reinigt mit seinem Rüssel nach. Das macht er auch, wenn sie nicht da ist und das Ergebnis ist phänomenal. Vor allem dort wo das Brot geschnitten wird „putzt“ er besonders gern, lässt sich aber auch sonst nirgendwo lumpen. Ein Schwein kann das Leben leichter machen!

Unerwartete behördliche Stolpersteine

Laut Züchter sollte die Anmeldung von Schoki beim Veterinäramt problemlos laufen, jedoch scheinen die Ämter verschieden zu sein. Evtl. ist es bei uns aber auch ein besonderer Fall, da Schoki als Therapieschwein eingesetzt werden soll. Nun gilt es folgende Punkte mit dem Amt zu besprechen: Es ist ratsam Schoki allein mit Menschen zu halten da er sich als Therapieschwein hauptsächlich auf diese Spezies konzentriert. Dies setzt aber voraus das er permanent Kontakt zu seiner menschlichen Rotte (ja, wir sind eine Rotte) hält und nicht allein gelassen wird. Des weiteren muss sich Schoki laut Züchter im ersten halben Jahr seines Lebens an Wohnungen gewöhnen um z.B. später in der Therapie mit glatten Böden umgehen zu lernen wofür ihm 135qm zur Verfügung stehen. Tag und Nacht. Natürlich braucht er auch Auslauf was auf dem nahe gelegenen Waldgrundstück mit Blockhütte gegeben ist. Wir halten euch auf dem Laufenden und freuen uns auf einen sachlichen Austausch mit dem Amt.

Schau! Ein Schwein mit Intelligenz! Da rennts!

Minischweine sind sehr intelligente Tiere. Das wissen wir nun. Aber man kann seine Intelligenz auch zum eigenen Vorteil nutzen und das Schwein somit leicht von A nach B locken. Wie fragst du? Na, mit einem Kühlschrank natürlich! Seit Schoki heraus gefunden hat, dass es im Kühlschrank der Familie Meyer ESSEN gibt, rennt er jedes mal (auch wenn er vorher tief geschlafen hat), wenn der Kühlschrank geöffnet wird, Schwänzchen wedelnd und frohlockend quiekend hin und setzt sich mit erwartungsvollem Blick und etwas das aussieht wie ein Lächeln davor und wartet. Und wartet. Und wartet. Leider bleibt sein Wunsch etwas zu bekommen unerfüllt (wir erinnern uns, dass es nur kleine Mahlzeiten in Form von kleinen Snacks und 2x täglich 25ml Festnahrung gibt). Aber wie kann man das zu seinem Vorteil nutzen? Hier ein Beispiel: Das verbotene Schlafzimmer der Meyer Eltern, in dem hochgeheime Weihnachtsvorbereitungen getroffen werden. Der kleine und schnelle Schoki rennt also stets hinter her und kommt auch, da er zudem sehr wendig ist, auch oft mit hinein. Doch wie bekommt man ein Schwein weg von da wo es sein will? RICHTIG! Eines der Meyer Kinder wird geschickt, um den Kühlschrank zu öffnen und das Schwein RENNT Schwänzchen wedelnd und frohlockend quiekend los. Mal sehen wann die Intelligenz des Schweins so weit ist, dass es dieses Manöver durchschaut. 🙂

Opperantes Konditionieren und positive Verstärkung beim Schwein? Just one click away!

Das Tier freut sich immer wenn es etwas „richtig“ gemacht hat sehr über eine Belohnung, am liebsten Gurken. Wenn er sich also, wie gewünscht hinsetzt bekommt er ein Stück Gurke. Während er die Gurke bekommt wird mit einem Klicker geklickert. Beim Schwein wird die Befriedigung des Gurkesnacks also mit dem Klickergeräusch verknüpft, so dass irgendwann das Belohnungssystem des Schweines schon beim Klickergeräusch aktiviert wird und Snacks als Belohnung wegfallen können. Immer daran denken, es bleibt sonst kein Minischwein mehr 🙂

Welches ist das liebste Spielzeug von Schoki?

Ein Gummistern, ein Schweineball, eine Beißkugel (alles professionelles Schweinespielzeug) oder das Spielzeug der Kinder auf dem Boden? Na, wer errät es? Richtig! Welches Schwein interessiert sich schon für (teures) Schweinespielzeug! Schoki jedenfalls nicht. Lieber rauft er mit Teddybären, trägt Pappkartons spazieren oder knabbert an Kirschzweigen. Auch würde er gern mit den Meyerschen Weihnachtsvorbereitungen spielen, aber das Problem wurde ja schon gelöst 😉